Astronomie trifft Übersetzung
Alles klar, wie passen denn bitte Astronomie und Übersetzung zusammen? Ich verrate es euch anhand eines Beispiels, das jeder von euch kennt!
Seit letztem Sommer beschäftige ich mich in meiner Freizeit wieder sehr intensiv mit Astronomie, Astrophysik und meinem Teleskop. Dabei kam mir irgendwann ein interessanter Gedanke, als ich über den Mond, das italienische „la luna“ und unser deutsches Wort „Monat“ nachdachte.
Es ist kein Zufall, dass der Zeitraum von etwa vier Wochen, der sich zwölf Mal im Jahr wiederholt, im Deutschen „Monat“ heißt, denn der Mond braucht genau diese Zeit, um die Erde einmal zu umkreisen. Aber da hört es noch nicht auf.
Schaut euch einmal folgende Tabelle mit den Planeten unseres Sonnensystems und den Wochentagen an:

Das ist doch eine sehr markante Namensverteilung, nicht wahr?
Fast alle Wochentage, zumindest im Französischen und Italienischen, zeigen eine direkte Anlehnung an einen Himmelskörper unseres Sonnensystem. Nur Samstag und Sonntag sind religiösen Ursprungs, mit „samedi“ bzw. „sabato“ (wie der Sabbat) und „dimanche“ bzw. „domenica“ (als Tag des Herrn). Im Englischen sind dann gerade diese beiden Tage und zusätzlich der Montag sehr nah an drei Himmelskörper angelehnt.
Man geht übrigens davon aus, dass sich sieben Wochentage etabliert haben, da im Altertum nur sieben Himmelskörper neben der Erde bekannt waren: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn (Uranus und Neptun wurden erst viel später, im 18. und 19. Jahrhundert, entdeckt [Quelle: Astronomie, Contmedia. ISBN 978-3-89836-598-7]).
Im Griechischen haben die Namen der Wochentage wiederum eine völlig unastronomische Herkunft, das könnt ihr in meinem Blogbeitrag über die griechischen Wochentage nachlesen.